Eine MPU, also die medizinisch psychologische Untersuchung soll die Eignung des Antragstellers zum Führen eines Fahrzeuges beurteilen. Die Untersuchung wird bei schweren Vergehen, wie Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, angeordnet. Dem geht immer ein Führerscheinentzug verbunden mit einer Sperrfrist voraus. Wenn der Führerschein nur durch die medizinisch psychologische Untersuchung zurückzuerlangen ist, dann sollte sich der Verkehrssünder neben den bereits erhaltenen Geldstrafen auf weitere Kosten einstellen und sich auf die Untersuchung gut vorbereiten. Die Kosten der MPU hängen von dem jeweiligen Vergehen ab.
Die MPU gilt als Schrecken jedes Führerscheinbesitzers oder ist zumindest durchaus gefürchtet. Das liegt daran, weil rund die Hälfte der jährlich 100.000 Verkehrssünder die ihren Führerschein abgeben und zur MPU müssen, durchfallen. Doch was wird bei der MPU überhaupt abgefragt? Um die medizinisch psychologische Untersuchung zu bestehen, ist die Vorbereitung das Wichtigste. Sie sollte so früh wie möglich passieren. Wer ohne Vorbereitung zur MPU antritt, wird sie in der Regel nicht bestehen. Für die Vorbereitung ist es wichtig sich mit der inneren Einstellung zu beschäftigen. Es wirkt sich am besten positiv auf das Endergebnis der MPU aus, wenn man das eigene negative Verhalten und Vergehen in Frage stellt und reflektiert.
Der Psychologe möchte glaubhaft sehen, dass man sich wirklich verändert hat und die Fehler auch einsieht. Eine Veränderung von heute auf morgen ist nicht glaubhaft und kann nur ein Prozess sein, den sie im Gespräch für das Gutachten darlegen können. Es sollte überzeugend dargestellt werden können, dass das eigene Verhalten geändert wird oder wurde. Bei Alkoholvergehen sollte man zusätzlich ein Alkoholscreening machen, bei dem gezeigt wird, dass man längere Zeit auf Alkohol verzichtet hat. Es werden zur Vorbereitung der MPU auch Kurse angeboten, die von Fachleuten empfohlen werden. Allerdings sollten nur seriöse Beratungsstellen und Kurse besucht werden, die nicht damit werben, wie der Psychologe am besten zu täuschen ist. Eine individuelle Verkehrstherapie bringt hier die besten Erfolgsaussichten auf ein Bestehen der MPU.
Zur medizinisch psychologischen Untersuchung gibt es eine ganze Reihe von Mythen, die eher nicht zutreffen oder im Reich der Halbwahrheiten zu finden sind. Es hält sich ganz hartnäckig das Gerücht, dass die MPU zum Abzocken der Teilnehmer genutzt wird. Mit der Begutachtung der Verkehrsteilnehmer wird zwar tatsächlich Geld verdient, allerdings sind die ausführenden Psychologen nicht direkt an dem wirtschaftlichen Erfolg eines Begutachtungsinstitutes beteiligt. Der Psychologe bekommt sein festes Gehalt und möchte viel mehr ein nachvollziehbares, qualitativ hochwertiges Gutachten erstellen. Auch besteht der Mythos, dass das Bestehen der MPU praktisch aussichtslos ist. Dabei entsteht der Eindruck, dass das Ergebnis der MPU überhaupt nicht beeinflussbar ist und man der Sache hilflos gegenüber steht. Allerdings lässt sich dem durch eine gute Vorbereitung weit entgegen wirken. Mit dem einher geht auch das Gerücht, dass beim ersten Mal sowieso jeder durchfällt. Es ist zwar ein relativ hoher Anteil (30-40%), der die MPU mit negativem Ergebnis verlässt, allerdings sind das meist die Personen, die zwar mit ehrlichem Vorsatz in die Untersuchung gehen, sich aber kaum vorbereitet haben und die Erwartungen des Psychologen daher trotzdem nicht erfüllen können. Diejenigen, die sich zu Beginn gleich an einen Verkehrspsychologen gewandt haben und einen Vorbereitungskurs besucht haben, können mit einem ganz anderen Wissen über die MPU antreten. Auch ist eine den Gutachtern oft nachgesagte Willkür nicht zutreffend, da die Begutachtung nach bundesweit einheitlichen Kriterien erfolgt, an die sich der Psychologe halten muss.
Zunächst werden bei der MPU schriftlich Fragen zum Lebenslauf, zum Anlass und auch zum Gesundheitszustand abgefragt. In der Folge steht dann ein Leistungstest am Computer an, bei dem das eigene Durchhaltevermögen sowie Schnelligkeit, Genauigkeit und Konzentration getestet wird. Auch eine medizinische Untersuchung findet statt. Hier wird für das Gutachten die Kraftfahrttauglichkeit geprüft und wenn es um ein Alkohol-oder Drogenvergehen geht, auch dazu Tests durchgeführt. Zum Schluss wartet auf den Teilnehmer das psychologische Gespräch, bei dem die meisten scheitern. In dem persönlichen Gespräch, welches knapp eine Stunde dauert, versucht der Psychologe sich ein Bild zu machen, wie sich der Gesprächspartner zukünftig im Straßenverkehr verhalten wird. Dabei bezieht er auch die objektiven Befunde aus der Akte des Teilnehmers mit ein. Am Ende soll sich für den Psychologen ein Bild ergeben, ob der Autofahrer sich ausreichend positiv verändert hat. Dann kann er die Untersuchung bestehen und am Ende sein Führerschein wieder erlangen.
Die Kosten für die medizinisch psychologische Untersuchung trägt allein der Verkehrssünder. Bußgelder werden fällig. Die Höhe der Kosten für das Gutachten hängt davon ab, warum die MPU angeordnet wurde. Wer zum Beispiel wegen des Fahrens unter Alkoholeinfluss zur MPU muss, zahlt ungefähr 400€. Bei einem Drogenvergehen sind es schon 550€. Auch wer insgesamt zu viele Punkte in Flensburg hat, muss zur MPU. Hier liegen die Kosten dann bei 350€. Bei mehreren Vergehen, summieren und erhöhen sich die Kosten entsprechend. Für eine gute Vorbereitung ist es notwendig einen Verkehrspsychologen aufzusuchen und an einem Vorbereitungskurs teilzunehmen. Auch diese Kosten muss man selbst tragen. Dabei können schnell einige hundert Euro zusammen kommen. Insgesamt kann dadurch mit Kosten von rund 1500€ gerechnet werden. Sobald eine Wiederholung der MPU ansteht, müssen diese Kosten erneut aufgebracht werden.
Wenn Sie die MPU bestehen, können Sie ihren Führerschein für ihre in der Führerscheinprüfung bestandene Führerscheinklasse wieder erlangen. Wichtiger ist jedoch, den Führerschein gar nicht erst durch Verkehrsverstöße zu riskieren und behutsam zu fahren.