An die 40 Prozent mehr zahlten Männer bis zum Stichtag, dem 21.12.2012, für ihre Risikolebensversicherung im Vergleich zu Frauen. Diese Ungleichbehandlung befand der Europäische Gerichtshof 2011 als unzulässige Diskriminierung und einen Verstoß gegen die Gleichstellungsrichtlinie der Europäischen Union. Ergeben hatte sich die unterschiedliche Prämienhöhe daraus, dass für Männer ein erhöhtes Risiko-Potenzial besteht, da ihre Lebenserwartung nicht so hoch ist wie die von Frauen. Wegen des Gerichtsurteils mussten die Versicherungsgesellschaften ihre Tariflandschaft von Bisextarifen auf Unisextarife umstellen, darunter zählte auch die Entwicklung eines Unisex-Tarifs für die Risikolebensversicherung. Das bedeutete, dass die Beiträge für alle Neuverträge ab dem genannten Stichdatum im Dezember 2012 angeglichen werden mussten. Damit wurde die geschlechtsspezifische Beitragskalkulation der Versicherer abgeschafft.
Altverträge können aber noch mit ehemals geschlechtsbezogen ermittelnden Beiträgen unverändert weitergeführt werden. Auch Vertragsänderungen beispielsweise eine Erhöhung des Versicherungsschutzes bei Heirat bedeuten nicht zwangsläufig einen Neuvertrag, sodass Kunden auch langfristig noch von den Konditionen ihres Altvertrags profitieren können.
Für den ein oder anderen lohnt sich aber eine genaue Überprüfung eines Versicherungswechsels. Die Angleichung der Versicherungsprämien bei den Unisextarifen Risikolebensversicherung brachte für die Männer ein leichtes Plus, während die Frauen nun mehr zahlen müssen. Sie sind daher oftmals besser beraten, ihren Altvertrag fortzuführen. Durchschnittlich erhöhte sich der Beitrag für Frauen um über 30 Prozent, Männer konnten sich dafür über eine Senkung von fast 10 Prozent freuen. Neben der Umsetzung der Unisextarife führten die Versicherungsgesellschaften bei der Risikolebensversicherung gleichzeitig eine stärkere Unterscheidung zwischen den Prämienzahlungen von Nichtrauchern und Rauchern ein. Sogenannte Rauchertarife wurden stark erhöht. Deshalb sollten wechselwillige männliche Kunden auch diesen Aspekt bei der Wahl einer neuen Risikolebensversicherung berücksichtigen.
Im Gegensatz zu anderen Versicherungssparten stellte sich für die Unisextarife der Risikolebensversicherung bei einigen Versicherungsunternehmern heraus, dass die Beiträge die Kosten nicht ausreichend gedeckt hatten, sodass Beiträge erhöht werden musste. Hierbei ist es ratsam, sich über die Beitragsentwicklung des Versicherers gut zu informieren und nicht zwangsläufig den günstigsten Anbieter zu wählen. Da die Preisunterschiede zum Teil sehr groß sind, lohnt sich in jedem Fall ein Preisvergleich. Dadurch gelingt ein guter Überblick über die Unisextarife, die für die Risikolebensversicherung auf dem Markt angeboten werden.