Versicherungsbetrug kostet die Versicherungsbranche jedes Jahr rund 4 Milliarden Euro. Am häufigsten sind die Hausrat- und Haftpflichtversicherungen betroffen. Aber auch die (Private) Krankenversicherungen sowie KFZ-Policen werden immer öfter mit Versicherungsbetrug konfrontiert. Obwohl überführten Versicherten hohe Geldbußen und zum Teil mehrjährige Haftstrafen drohen, beträgt die Betrugsquote im Versicherungssegment mindestens 10 Prozent. Bei Haftpflichtversicherungen liegt die Betrugsquote sogar bei 45 Prozent. Jedoch werden nur ein Drittel dieser Fälle von Versicherungsbetrug aufgedeckt.
Betrügt ein Versicherungsnehmer seine Assekuranz muss er weiterhin damit rechnen, dass diese den gemeldeten Schaden nicht zahlt. Außerdem kann die Versicherung den Versicherungsvertrag kündigen und beim überführten Versicherungsbetrüger eine Ersatzanspruchszahlung einfordern. Oftmals droht dem betrügerischen Kunden auch eine Strafanzeige durch seine Versicherung. Nicht nur eine Anzeige hatten rund 70 Beteiligte in einem der dreistesten Fällen von Versicherungsbetrug riskiert. Diese hatten einen Schaden in Millionenhöhe verursacht, indem sie ein Netzwerk von mehr als 100 Scheinkliniken erfanden. Weitere Fälle von Versicherungsbetrug haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Zum Teil wird als Argument für den Versicherungsbetrug angeführt, dass man als Versicherter jahrelang Beiträge gezahlt habe und es daher an der Zeit sei, auch einmal etwas zurückzubekommen. Diese Denkweise ist jedoch von Grund auf falsch. Das wesentliche Prinzip der Versicherung ist, dass alle Versicherten mit ihren Prämien für die Schäden eines Einzelnen einstehen. Das bedeutet jedoch auch: Wenn ein Versicherungsunternehmen steigende Entschädigungssummen aufgrund von falsch gemeldeten Fällen zahlen muss, wirkt sich das negativ auf die Beiträge aller Kunden aus. Letztendlich müssen also alle Versicherten für den Betrug zahlen.