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Typklassen in der Kfz-Versicherung

Im Januar 2022 verteuerten sich die Typklassen in der Kfz-Versicherung für rund sieben Millionen zugelassene Fahrzeuge. Hingegen vermeldete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für ca. 4,3 Millionen Fahrzeuge eine günstigere Einstufung in der Typklasse der Kfz-Haftpflichtversicherung. Für die Mehrheit der Autofahrer änderte sich um 01. Januar 2022 jedoch nichts.

Die Änderungen der Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung erfolgen jährlich und werden regulär im September eines jeden Jahres für das Folgejahr bekanntgegeben. So gab es im Januar 2021 für ca. 6,1 Millionen Autofahrer in Deutschland eine Beitragserhöhung, die auf eine schlechtere Einstufung in der Typklasse der Kfz-Versicherung zurückzuführen ist. Für über vier Millionen Autofahrer gab es eine bessere bzw. günstigere Einstufung. Die Typklassen-Einteilung erfolgt grundsätzlich getrennt für die Haftpflichtversicherung, die Teilkasko- und die Vollkaskoversicherung, wobei wir uns im Folgenden ausschließlich mit der Typklassen-Einteilung der Kfz-Haftpflicht beschäftigen.

Was bedeutet die Typklasse in der Kfz-Versicherung?

Die Einteilung eines Fahrzeuges in eine bestimmte Typklasse basiert auf dem jeweiligen Schadenbedarf eines Kraftfahrzeuges. Das heißt, je häufiger ein bestimmter Fahrzeugtyp in einen Unfall verwickelt ist, desto schlechter ist die Einteilung in der Typklasse. Da diese Bewertung allein nicht ausreicht, ist das Verhältnis von angemeldeten Fahrzeugen (Anzahl an Kfz eines bestimmten Fahrzeugtyps) und der Summe der Schadenaufwendungen pro Fahrzeugtyp zu betrachten.

Wie erfolgt die Abgrenzung zu Schadenfreiheitsklassen und Regionalklassen?

Im Gegensatz zur Typklasse beschreibt die Einteilung in eine Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) die Anzahl an unfallfreien Jahren, für die Sie einen Schadenfreiheitsrabatt erhalten. Die Regionalklasse orientiert sich an regionalen Begebenheiten (Verkehrsaufkommen etc.) und örtlichen Unfallstatistiken.

Wie viele Typklassen gibt es?

Derzeit gibt es ca. 16 Typklassen, die die Einstufung von Kraftfahrzeugen in der Kfz-Versicherung regeln. Dabei steht die Typklasse 10 für die günstigste und die Typklasse 25 für die teuerste Einstufung. Entsprechend hoch sind die Prämien, die im gewählten Zahlungsintervall (jährlich bzw. unterjährig) anfallen.

  • 16 Typklassen in Deutschland
  • Typklasse 10 am günstigsten
  • Typklasse 25 am teuersten

Beachten Sie bitte, dass es in der Teilkaskoversicherung und Vollkaskoversicherung auch Typklassen oberhalb der Zahl 25 gibt. So reichen die Typklassen in der Teilkaskoversicherung bis 33 und in der Vollkaskoversicherung sind Typklassen bis 34 möglich. Dabei entfallen die hohen Typklassen regulär auf besonders teure Autos wie z. B. Sportwagen oder Geländewagen.

Wer bestimmt die Typklasse?

Die Typklassen werden jährlich durch einen Treuhänder bestimmt. Dieser legt die Typklassen auf der Grundlage des Schadenbedarfes für einen Fahrzeugtyp (z. B. Kleinwagen, Marke Audi, Modell A2) fest. Dabei agiert der Treuhänder als ein eigenständiges Rechtssubjekt, dessen Tätigkeit gesetzlich vorgeschrieben ist bzw. auf einen bestehenden Treuhandvertrag beruht. Soweit die aktuellen Daten und Unfallstatistiken für die einzelnen Kraftfahrzeugtypen vorliegen, werden diese durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft an die Kfz- und Autoversicherungen in Deutschland übermittelt. Die Versicherer berücksichtigen die Werte bei der Beitragsberechnung für die Kfz-Versicherung.

Wie erfolgt die Einteilung in eine Fahrzeug-Typklasse?

Da es in Deutschland über 30.000 verschiedene Fahrzeugtypen gibt, ist es nicht möglich eine pauschale Einteilung von Kraftfahrzeugen vorzunehmen. Doch ist es möglich, bestimmte Schlussfolgerungen abzuleiten:

  • ältere Fahrzeuge wie z. B. Oldtimer erhalten häufig eine günstige Typklasse, da diese aufgrund ihrer begrenzten Nutzung eher selten in Unfälle involviert sind
  • besonders günstige Kfz haben eher eine niedrigere Typklasse, da die Summe der Schadenaufwendungen verhältnismäßig gering ist. Dies betrifft u. a. Klein- und Mittelklassewagen
  • neue und besonders teure Kraftfahrzeuge (wie z. B. SUV, hochpreise Fahrzeuge wie z. B. von Jaguar oder Porsche) erhalten meist eine höhere Typklasse, da Unfallschäden regulär mit hohen Kosten verbunden sind. Das bezieht sich auch auf den Zeitwert des jeweiligen Kfz.
  • Elektroautos erhalten zunehmend bessere Einstufungen in der Typklasse, da die Fahrzeuge an Beliebtheit gewinnen.

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