Die Wahl für oder gegen ein Fahrzeug ist in vielen Fällen eine Kostenfrage. Mehrere Hundert Euro im Jahr sind fällig, um ein Auto zu versichern. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Benzinpreise in Deutschland und Europa, für die Fahrzeugbesitzer immer tiefer in die Tasche greifen müssen. So haben sich die Benzinpreise seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges im Februar 2022 zeitweise um bis zu 20 % auf 2,20 Euro pro Liter Benzin und Diesel erhöht.
Der Blick auf die Preisentwicklung der vergangenen zehn Jahre zeigt auf, dass sich die Preispolitik von Ölkonzernen deutlich auf steigende Kosten für Benzin auswirkt. Als besonderes Krisenjahr galt 2009. Zu diesem Zeitpunkt ist der Benzinpreis innerhalb eines Jahres um 37 Prozent gestiegen. Der Preis für Benzin der Kategorie "Super" erhöhte sich von 2009 bis heute um 30 Prozent. Werden alle Kraftstoffpreise zusammen betrachtet, ergab sich in der Vergangenheit ein Plus von 8,2 Prozent pro Jahr.
Der Benzinpreis setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Neben dem Einkaufspreis des Kraftstoffes fallen Kraftstoffsteuern sowie anteilige Gewinne der Tankstellenbetreiber zu Buche. Diese Anteile formen den Deckungsbetrag, von dem die Aufwendungen für den Kraftstofftransport zur Tankstelle abgezogen werden. Wichtige Kostenanteile im Überblick:
Der deutliche Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel basiert auf der unterschiedlichen Herstellungsweise. Diesel ist in der Produktion wesentlich preiswerter, weil Benzin in mehreren unterschiedlichen Schritten destilliert werden muss. Solange Produktionsschritte für Benzin nicht abgeändert werden, wird das Preisniveau für Benzin auch zukünftig höher bleiben.
Um günstig zu tanken, ist ein Benzinpreisvergleich für viele Autofahrer ein Muss. Informierten in der Vergangenheit Radiosender oder Tageszeitungen über aktuelle Kraftstoffpreise, übernehmen diese Funktion heute vor allem Apps. Via Tablet oder Smartphone fällt es nicht schwer, einen günstigen Anbieter zu finden. Variieren die Preise in Abhängigkeit umliegender Tankstellen? Das Preisniveau umliegender Tankstellen wirkt sich deutlich auf den Benzinpreis aus. Verändern Tankstellen aus einer Region ihren Benzinpreis aktuell, passen Konkurrenten eigene Konditionen zumeist diesen Bedingungen an. Zudem spielen diese Charakteristika eine ausschlaggebende Rolle:
Der ADAC hat bestätigt, dass Autofahrer in größeren Städten besonders günstig tanken. In ländlich geprägten Gebieten wie Thüringen oder Baden-Württemberg sind Benzinpreise vergleichsweise teuer. In größeren Städten wie Berlin oder Hamburg herrscht ein vergleichsweise niedriges Preisniveau. Ein wichtiger Grund für die vergleichsweise günstigen Kraftstoffpreise in Großstädten ist der größere Konkurrenzkampf. Weil Tankstellen in ländlichen Regionen seltener vertreten sind, können die Anbieter auch höhere Preise verlangen.
Experten gehen davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren immer schwieriger werden wird, günstig zu tanken. Trotz lauter Kritik von Autofahrern, dem Verbraucherschutz sowie Automobilverbänden an Mineralölkonzernen schreitet die Preisentwicklung der Benzinkosten wesentlich stärker voran als die Inflation. Beläuft sich die Inflation auf einen Wert von 1,4 Prozent pro Jahr, ist der Anstieg der Benzinpreise aktuell sechsmal höher. Der Wunsch nach einem konstanten Benzinpreis ist auch in Zukunft Utopie. Vielmehr ist ein weiterer Anstieg der Kraftstoffpreise wahrscheinlicher. Nutzen Sie einen Benzinrechner und achten Sie auf Ihren Spritverbrauch.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bewegen sich die Benzinpreise in Polen und Tschechien auf einem sehr günstigen Niveau. In Anbetracht der Lebensverhältnisse sind die Kraftstoffpreise in diesen zwei Ländern dem allgemeinen finanziellen Niveau angepasst. Kosten für Diesel belaufen sich mit Konditionen von 0,95 Euro in Polen sowie 0,99 Euro in Tschechien auf weniger als einen Euro. Kosten für Superbenzin und Super Plus überschreiten die 1-Euro-Grenze in beiden Ländern nur unwesentlich. Ein Maximum von 1,20 Euro wird in Polen und der Tschechischen Republik zumeist nicht überschritten.
Neben den Niederlanden ist Italien einer der Spitzenreiter im Vergleich europäischer Kraftstoffpreise. Häufig bewegen sich Benzinpreise im Bereich von 1,60 Euro sowie Dieselpreise um die 1,40 Euro. Im direkten Benzinpreisvergleich schneiden die Benzinpreise in Österreich wesentlich besser ab. Im preislichen Mittelfeld dieser beiden Länder reiht sich die Schweiz ein.
In Luxemburg sind Benzinpreise zumeist günstiger als in Frankreich. Sind die Preise für "Super" in Frankreich mit deutschen Verhältnissen vergleichbar, ist der Kostenfaktor für Diesel in Frankreich im Regelfall etwas höher als in Deutschland. Die Benzinpreise in Deutschland übersteigen das luxemburgische Preisniveau deutlich. Dieselpreise sind häufig günstiger als ein Euro. Der Preis für Super übersteigt nur selten die 1,15 Euro-Marke.
In den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen sowie Schweden sind die Benzinpreise verhältnismäßig hoch. Preise für Superbenzin, die über der 1,60-Euro-Grenze liegen, sind in Dänemark, Schweden und Norwegen keine Seltenheit. Wer Diesel günstig tanken möchte, ist bei geforderten Preisen im Bereich von 1,40 Euro in Skandinavien ebenfalls an der falschen Adresse. Der Benzinpreisvergleich zeigt auf, dass das Preisniveau in diesen nordeuropäischen Ländern die in Deutschland vorherrschenden Gegebenheiten deutlich übersteigt. Generell ist zu beachten, dass die Kraftstoffpreise in einzelnen Regionen der Länder deutlich voneinander abweichen können.
Tägliche Schwankungen der Spritpreise unterliegen einem bestimmten Schema. Ein bundesweiter Benzinpreisvergleich lässt erkennen, dass die teuersten Preise an Sonn- und Feiertagen sowie zwischen 23 Uhr sowie 5 Uhr morgens berechnet werden. Anschließend sinken die Kraftstoffpreise, um zwischen 18 und 19 Uhr ihren Tiefpunkt zu erreichen. Besondere Beachtung gilt der Tankstellenmarken, deren Benzinpreis deutlich voneinander abweicht. Am günstigsten ist der Kraftstoff an Jet-Tankstellen, die ihre Konditionen nur etwa viermal pro Tag anpassen. Fünfmal am Tag wechseln Shell- und Esso-Tankstellen im Regelfall die Kraftstoffpreise.