Deutsche Automobilhersteller produzieren Jahr für Jahr Millionen von Kraftwagen. Im Jahr 2010 hat die deutsche Autoindustrie über 11 Millionen Personenkraftwagen für den Weltmarkt hergestellt. Rechnet man die Nutzfahrzeuge hinzu, kommt man auf über 12,5 Millionen Kraftwagen. Damit haben deutsche Kfz-Hersteller einen großen Anteil an der gesamten Weltautomobilproduktion: Rund 14 Prozent der Autos wurden in 2010 von deutschen Kfz-Herstellern produziert. Die deutsche Automobilindustrie spielt damit in einer Liga mit China, Japan und den USA. Diese vier Länder hatten in 2010 den höchsten Output an Kraftwagen. Kfz-Hersteller aus diesen Ländern machen große Teile des Weltmarktes unter sich aus.
Imposant sind die Output-Zahlen deutscher Kfz-Hersteller auch mit Blick auf die Inlandsproduktion: So rollten 2010 alleine für den deutschen Markt über 5,5 Millionen Pkw von den Bändern.
Die Automobilindustrie hat eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. Daher wird sie mitunter auch als Schlüsselindustrie bezeichnet. Abgelesen werden kann die große Bedeutung zum Beispiel an der Zahl der Beschäftigten in diesem Industriezweig: Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie zählt die deutsche Autoindustrie derzeit rund 715.000 Beschäftigte. Zusammen erwirtschafteten die Kfz-Hersteller in Deutschland einen Umsatz in Höhe von über 317.000 Millionen Euro. Gemessen am Umsatz ist die Autoindustrie damit der mit Abstand bedeutendste Industriezweig.
Rund um die Kfz-Hersteller hat sich in den letzten Jahrzehnten eine bedeutsame Zuliefererindustrie entwickelt. Automobilzulieferer sind spezialisiert auf die Herstellung und Lieferung einzelner Bauteile oder auch ganzer Baugruppen. Beispielsweise lassen sich die Kfz-Hersteller mit Schrauben oder Batterien von den Zulieferern versorgen.
Von den "Big Four" Deutschland, Japan, China und USA blickt die deutsche Automobilindustrie auf die längste Tradition zurück: Schließlich wurde das erste Auto mit Verbrennungsmotor auf deutschem Boden hergestellt. Kein Geringerer als Carl Benz läutete 1886 mit seinem Motorwagen die Geburtsstunde des modernen Automobils ein. Dem Pioniergeist von Carl Benz verdankt das Unternehmen Daimler noch heute – 125 Jahre später – den Mythos um die Marke mit dem Stern. Die hohen Export-Zahlen von Daimler sind Beleg dafür, dass dieser Mythos weltweit lebt und nicht zuletzt für hohe Umsätze bei den Schwaben sorgt.
Aber auch andere deutsche Marken genießen weltweit hohes Ansehen und Renommee. Zu denken ist beispielsweise an den Zuffenhausener Sportwagenhersteller Porsche. Das Unternehmen Porsche verdankt seinen Ruhm den Sportautos, die von Beginn an gleichermaßen für Ästhetik und Sportlichkeit stehen. Sportliche Geschichte schreibt Porsche schon mit dem ersten Sportwagen, der erstmals das Emblem mit dem aufsteigenden schwarzen Pferd auf der Motorhaube trägt: Der sogenannte 356 gewinnt nur einen Monat nach seiner Zulassung das Innsbrucker Stadtrennen in Österreich.